Gespräche mit Verantwortlichen der Gemeinschaftsverpflegung Stadt Aachen – Schulen und Kitas
In den letzten drei Jahren hat der Ernährungsrat Aachen und Region Kontakte zur Stadt Aachen geknüpft, sowohl im Hinblick auf die Schul- als auch auf die Kita-Verpflegung. Es besteht großes Interesse daran, die Qualität des täglichen Essensangebots, einschließlich Frühstück, Mittagessen und Nachmittags-Snack, zu verbessern. Der Fachbereich Kinder, Schule, Jugend ist dafür verantwortlich und konzentriert sich zurzeit auf weiterführende Schulen.
Wenn das bestehende System zufriedenstellend ist, bleibt alles so, wie es ist. Ansonsten sind die Mindestanforderungen: DGE-Standard, plus auf Wünsche der Schüler:innen eingehen. Mittlerweile bekommen mehrere weiterführende Schulen ihr Mittagessen von Biond. Zurzeit gibt es keine vorgegebene Marschroute zu einem Leistungsverzeichnis. Es wird mit der jeweiligen Schulleitung und den Schüler:innen vor Ort eingeschätzt, ob ein Angebot von Bio-Essen möglich ist.
Es ist momentan eher schwierig, (Bio)Caterer zu finden, die frisch kochen. Das Cook&Chill-Verpflegungssystem ist als Alternative geeignet, wenn es mit frischen Zutaten kombiniert ist. Biond ist ein Bio-Lieferant an mehreren Schulen in Aachen. Wir haben sein Angebot am 8.3.2023 getestet.
Es gibt 56 städtische Kitas und ca. 3000 Mahlzeiten werden täglich ausgegeben. Städtische Kitas haben zurzeit eine eigene Ansprechpartner:in, aber aufgrund der laufenden Umstrukturierung innerhalb der Stadtverwaltung wird wahrscheinlich ein neuer Fachbereich aufgebaut und es ist noch nicht klar, wie es weitergeht.
Grundsätzlich sollten ist unsere Empfehlung, dass an den Aachener Kitas und Schulen die Qualitätskriterien der DGE eingeführt werden sollten. Es gibt gute Vorbilder unter den Bio-Städten, die uns weit voraus sind, und denen Aachen nacheifern könnte: unter anderem Bremen, München, Nürnberg und Stuttgart. Wenn die Stadt Aachen dabei ist, die Ernährung in Kitas und Schulen neuen Anforderungen (DGE-Standard) anzupassen, möchten wir darauf einwirken, dass von Beginn an, nur gesunde Nahrungsmittel in bester Qualität verwendet werden. Von vielen erfolgreichen Vorbildern mit dem Schulmittagessen weiß man, dass das Geheimnis des Erfolges solcher Umstellungen in einer langfristigen Planung (4–6-wöchige Speisepläne), der Optimierung des Einkaufs sowie der Nutzung regionaler Wertschöpfungsketten liegt.
Zusammenfassend aus den Erfahrungen erfolgreicher Transformationen in anderen Städten kann man sagen: Es hat da gut funktioniert, wo die Bürger:innen einbezogen wurden. Ein breites Bündnis hilft. Unverbindliche Formulierungen sind kontraproduktiv.
Stadt Aachen – Kitas / Freie Träger
Im Jahr 2025 haben wir bei den größeren Kita-Trägern in Aachen eine Statusabfrage zum Verpflegungskonzept durchgeführt. Die Ziele waren:
- Gute Beispiele finden, von denen andere lernen können
- Austausch unter den Ansprechpartner:innen der verschiedenen Träger anregen (soweit gewünscht)
Das Bild, das wir aus der Abfrage erhalten haben, ist sehr uneinheitlich. Das Thema Kitaverpflegung hat bei unterschiedlichen Trägern verschiedene Bedeutung. Auch innerhalb eines Trägers sind häufig Einzellösungen für jede Einrichtungen nötig. Das macht Veränderungsprozessen in Richtung nachhaltigere und gesündere Verpflegung kleinteilig und herausfordernd.
Probeessen Biond
