In der StädteRegion Aachen leben rund 14.000 geflüchtete Menschen – etwa die Hälfte davon stammt aus der Ukraine. Viele dieser Menschen haben auf ihrer Flucht belastende oder traumatische Erfahrungen gemacht. Studien zeigen, dass etwa 75 % der Geflüchteten psychische Belastungen mitbringen. Ohne Unterstützung können diese Belastungen langfristig die Gesundheit, Integrationsfähigkeit und berufliche Perspektiven erheblich beeinträchtigen.

Ein Angebot zur Stärkung und Stabilisierung

Die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen hat daher in Kooperation mit der Flüchtlingsseelsorge des Bistums Aachen die Workshopreihe „Kraftquelle psychische Resilienz“ ins Leben gerufen. Dieses niederschwellige Angebot richtet sich speziell an geflüchtete Frauen aus der Ukraine ab 18 Jahren. Ziel ist es, die Teilnehmenden zu stärken, ihnen Wissen und hilfreiche, alltagsnahe Kompetenzen im Umgang mit psychischen Belastungen zu vermitteln und ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und gegenseitiger Unterstützung in der Gruppe zu fördern.

Ablauf und Inhalte

Jeder Workshop findet an zwei Tagen mit jeweils vier Stunden statt und wird in ukrainischer Sprache durchgeführt. Die Inhalte werden praxisnah und einfühlsam vermittelt. Die Teilnehmenden lernen unter anderem:

• Was bei einem Trauma im Körper und Gehirn passiert
• Wie sich Traumata auf den Körper, die Psyche, die Leistungsfähigkeit und die Beziehung zu anderen auswirken können
• Wann eine psychologische oder psychiatrische Behandlung sinnvoll ist
• Wie man sich selber helfen kann und welche Übungen im Alltag zur Stärkung beitragen
• Wie man einen persönlichen „Notfallkoffer“ zur Stabilisierung in Belastungssituationen entwickelt
• Wie man sein Selbstmitgefühl fördert und gegenseitige Unterstützung erfährt

Fachlich fundiert – interkulturell entwickelt

Die Workshops wurden gemeinsam von Denise Klein (Traumapädagogin und traumaspezifische Fachberaterin, Köln) und Olga Lykhodiy (Psychologin, Ukraine) entwickelt. Die Durchführung erfolgt durch Olga Lykhodiy und Julia Kondrashova (Pädagogin und Psychologin, Ukraine) in der Muttersprache der Teilnehmenden.