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16.02.2020 Projektvorstellung "Existenzgründung für Geflüchtete" im Samstagscafé
Am Samstag, den 15. Februar, haben wir uns mit „Existenzgründung für Geflüchtete“ im Café Papillon vorgestellt. Regelmäßig treffen sich hier Geflüchtete und engagierte Ehrenamtler*innen, tauschen sich aus und unterstützen sich gegenseitig. Die Veranstaltung war gut besucht und wir haben viel positives Feedback bekommen. Mit dabei war eine Projektteilnehmerin, die sich und ihre Idee präsentiert hat: Ebere Ikejiaku möchte Ihre Leidenschaft für aufwendig gestaltete Torten zum Beruf machen und ihr Wissen in Tortenback-Workshops weitergeben. Alle konnten sich von Eberes Backkünste direkt selbst überzeugen, da sie eine super leckere selbstgebackene Motivtorte mitgebracht hat.
Im Nachgang hat sich die Organisatorin dieses unabhängigen „Samstagstreff“, Dr. Heike Heinen, mit bewegenden und motivierenden Worten an uns gewandt:
„Vielen herzlichen Dank für die wertvolle Veranstaltung gestern und euer tolles Projekt. Ich glaube, ihr habt damit entscheidende Impulse gesetzt. Besonders als Frau Ikejaku ihre wirklich beeindruckenden Kuchenkreationen und vor allem ihren absehbaren Weg zur Selbständigkeit vorgestellt hat, ist der Funken deutlich auf alle Teilnehmer übergesprungen. Für Menschen die alles verloren haben und die in den ersten Jahren viel zu häufig hören mussten, was sie alles nicht mehr haben und noch nicht oder nie mehr können, kann eine Selbständigkeit der Anfang sein für wahrhaftige Integration und selbstbestimmte berufliche Erfüllung. Die bisherige berufliche Identität vieler Migranten scheint nach unserer Erfahrung in Deutschland selten Interesse zu wecken, oft wird danach jahrelang nicht einmal gefragt. Geschweige denn werden ihre Kenntnisse und Fähigkeiten anerkannt, oft fehlen konkrete Chancen, sie in der Berufspraxis anzuwenden. Fast alle Migranten in unserem Umfeld haben jedoch direkte oder indirekte familiäre Erfahrungen mit Selbständigkeit, gute Voraussetzungen um weiterhin unternehmerisch zu denken.
Eine Anerkennung der formalen Bildungswege in Deutschland hilft den Arbeitgebern, das stellen wir auch immer wieder fest, mittlerweile oft nicht weiter, da die spezifischen Anforderungen in der Industrie ganz andere sind - da ist es naheliegend, Kräfte im eigenen Betrieb und über neue Netzwerke zu mobilisieren.
Ich hoffe Ihr könnt vielen Menschen Mut machen, ihr brachliegendes Selbstbewusstsein wieder stärken und mithilfe eurer beeindruckenden Expertise Wege aufzeigen, es auch weiterhin zu versuchen- auch wenn es am Anfang holprig aussieht und der Weg scheinbar noch weit ist.
Ich hatte auch den Eindruck dass viele Multiplikatoren aus diversen Vereinen wichtige Informationen mitgenommen haben und sie in ihren eigenen Netzwerken verbreiten. Für viele war der Gedanken völlig neu, dass die Selbständigkeit auch rechtlich gesehen eine Alternative sein kann.
Ich hoffe, dass recht viele den Weg zu euch und den komplexen Informationen rund um die Selbständigkeit finden, wir helfen gerne mit und bleiben auch weiterhin am Thema “Existenzgründung “ in vielerlei Hinsicht dran.“
Felicitas Casellas, Projektmanagerin Existenzgründung für Geflüchtete