Zum Tode von Debdatta De:

Debdatta De ist nach langer Krankheit gestorben.

Er wurde in Indien geboren und kam 1960 nach Deutschland. Nach dem Studium arbeitete und lebte er mit seiner Familie in Aachen. Aus eigenem Erleben kannte er die Schwierigkeiten, sich in einem fremden Land und fremder Kultur zurechtzufinden. So begann er schon früh, sich um Menschen zu kümmern, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und den Tücken der Bürokratie hatten. Nach seinem aktiven Berufsleben ließ er sich ehrenamtlich zum Integrationslotsen der Städteregion ausbilden und wurde Mitglied in verschiedenen Arbeitskreisen. So kam er auch zur Bürgerstiftung Lebensraum Aachen, wo er im Startprojekt mitarbeitete. Hier war er ein wertvoller Ansprechpartner für Jugendliche mit Migrationshintergrund, vor allem da er der einzige in unserer Gruppe war, der selber einen Migrationshintergrund hatte.

Sein Engagement wurde offiziell gewürdigt, als er 2018 den Aachener Integrationspreis als „Brückenbauer zwischen den Kulturen“ erhielt.

Auch nach seiner Erkrankung kümmerte er sich weiter um seine „Schützlinge“: er begleitete sie zu Ärzten, um zu dolmetschen oder nahm Kontakt zu Ämtern auf, um mit ihnen Angelegenheiten zu klären.

Wir sind sehr traurig, dass Debdatte De nicht mehr bei uns sein kann. Wir sind froh und dankbar, einen solchen engagierten Menschen kennengelernt zu haben und in den Reihen unserer Zeitstifter zu wissen.

2018 erhielt er den Integrationspreis der Stadt Aachen. Er war sehr glücklich und fühlte sich geehrt. Schon damals war er von der Krankheit gezeichnet, fand aber einen entspannten Umgang damit. Wir werden ihn nicht vergessen.

 

Brigitte Beier, Hans-Joachim Geupel

19. Oktober 2019